Archäologischer Park Freyenstein
Zeitreise in das Mittelalter
Büro und Besucherinformation im Schloss
16909 Wittstock/Dosse OT Freyenstein
033967 60057 Archäologischer Park + Besucherinformation
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Öffnungszeiten:
Wir freuen uns, Sie von Mai bis Oktober bei uns begrüßen zu dürfen!
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag - 10 Uhr bis 16 Uhr
Treffpunkt: Archäologie
Die Stadtwüstung
Auf den Ausläufern eines Höhenrückens befand sich bis 1287 die erste Stadt Freyenstein. Die Erinnerung an diesen Ort ist nie ganz erloschen, weist doch der Flurname "Altstadt" auf dessen ursprüngliche Existenz hin. Die Stadt wird erstmals 1263 als "Vrigenstene" in einer Urkunde erwähnt. Doch es ist anzunehmen, dass sie zu diesem Zeitpunkt schon einige Jahrzehnte existierte.
Mehrmals ist Freyenstein bei kriegerischen Auseinandersetzungen zerstört worden. Im Jahr 1287 entschloss man sich, die Stadt nicht wieder am alten Platz aufzubauen, sondern sie in die nordöstlich angrenzende Niederung zu verlegen. Die Stadtfläche war jetzt nur noch halb so groß und konnte durch einen wasserführenden Stadtgraben besser verteidigt werden. Was von der Altstadt übrig blieb, war eine verlassene Siedlung, die heute als "wüst" gefallener Ort bezeichnet wird. Nur wenige solcher Anlagen sind in Deutschland erhalten geblieben. Sie erlauben einzigartige Einblicke in das frühere Erscheinungsbild einer mittelalterlichen Stadt. Die Altstadt bietet ein umfangreiches Forschungspotenzial, selbst wenn oberirdisch heute fast nichts an diesen Ort erinnert.
Grabungen und moderne Messmethoden ermöglichen weitreichende Rekonstruktionen des mittelalterlichen Stadtbildes. Eine große Anzahl von Kellern wurde mit Hilfe geomagnetischer Untersuchungen schon entdeckt. Sie sind in regelmäßigen Reihen angeordnet, wodurch sich neben der Ausrichtung ganzer Häuserzeilen auch die mittelalterlichen Straßenverläufe nachvollziehen lassen. Unmittelbar südlich der ehemaligen Windmühle (heute ein Wohnhaus) lag im 13. Jahrhundert ein großer rechteckiger Marktplatz, der von allen Seiten mit dichter Bebauung eingefasst war. Er bildete das wirtschaftliche Zentrum der Stadt, auf dem Händler und Handwerker ihre Waren anboten.
Luftbild des BLDAM
Das einheimische Handwerk ist durch Stätten der Eisen- und Bronzeverarbeitung nachweisbar. Die Straßen sind in einem rechtwinkligen Raster angeordnet; einige waren mit sorgfältigen Feldsteinpflasterungen befestigt. Die einzelnen Grundstücke sind durch die Abstände zwischen den Häusern rekonstruierbar. Hinter der straßenseitigen Bebauung lagen die Hofbereiche mit Feuerstellen, Abfallgruben und Kloaken. Vermutlich hielt man auch etwas Vieh für den Eigenbedarf. Knochenfunde belegen Rind, Schwein, Schaf, Ziege sowie Huhn, Gans und Ente. Von Bedeutung ist der Nachweis einer bislang unbekannten Burganlage, die sich einst im Nordwesten der Altstadt befand. Sie ist aber im Verlauf der Jahrhunderte vollständig eingeebnet worden. Die Kirche und der Friedhof wurden bislang noch nicht entdeckt.
Die "Altstadt" Freyenstein zählt zu den bedeutendsten archäologischen Bodendenkmälern dieser Art in Mitteleuropa. Der rasterartige Grundriss ist typisch für die planmäßig angelegten Städte deutscher Siedler. Wie in einer Momentaufnahme aus dem 13. Jahrhundert zeigen sich das Bebauungsmuster der Stadt und damit die planerischen Vorstellungen der ersten Freyensteiner Bürger. Der Archäologische Park bewahrt die Stadtwüstung als Denkmal mittelalterlicher Siedlungsgeschichte und macht diese der Öffentlichkeit zugänglich.
Laserscan durch einen mittelalterlichen Steinkeller ( Lieberwirth/ FU Berlin)
Der Archäologische Park Freyenstein
Aufgrund der guten Erhaltungsbedingungen und des hohen wissenschaftlichen Potenzials wurde in der Altstadt der Archäologische Park angelegt, in dem Stadtplanung und Stadtentstehung im Mittelalter thematisiert werden.
Die feierliche Eröffnung des Parks unter großem Medien- und Zuschauerinteresse erfolgte am 4.August 2007.
Neben originalen Baubefunden in einem besonderen Steinkeller, der mit einem Schutzbau versehen wurde, sind die Grundrisse weiterer Keller sowie das Straßenraster mit grüngestalterischen Mitteln gekennzeichnet und erlebbar gemacht worden.
Im zweiten Bauabschnitt des Parks (28. Mai 2011) wurden die Burganlage mit einem Schnitt durch den äußeren und inneren Burggraben sowie ein Teil einer freigelegten Pflasterstraße sichtbar gemacht.
Parallel dazu wurde der Erlebnisbereich gestaltet - Bauerngarten, Tiergehege, Wölbacker und Kräutergarten sind ein Anziehungspunkt für große und kleine Besucher.
Der dritte Bauabschnitt begann im Jahre 2013 und wurde am 6.6.2015 mit einem mittelalterlichen Fest übergeben.Über einen hölzernen Steg gelangt der Besucher in die Alte Stadt. Einblicke in Feldsteinkeller mit wertvollen Baubefunden, verschiedene visuelle Effekte und ein begehbares Stadttor zählen ebenso zu den neuen Attraktionen des Parks wie eine Inszenierung mittelalterlichen Markttreibens auf der Fläche des ehemaligen Marktplatzes der Altstadt. Stereoskope ermöglichen einen Blick auf virtuelle Rekonstruktionen.
Mittels einer Audioführung kann der Besucher in das mittelalterliche Leben der Stadt eintauchen; verschiedene Figuren aus Cortenstahl illustrieren diese Führung.
Der Archäologische Park Freyenstein ist als Denkmal mittelalterlicher Siedlungsgeschichte Bestandteil der Zeitschätze Prignitz im Nordwesten Brandenburgs.(Vormals Zentrale Archäologische Orte). Zusammen mit fünf weiteren zeitgeschichtlich bedeutenden Orten bietet Freyenstein kulturinteressierten Besuchern einzigartige Einblicke in die Geschichte.
[ Grabung 2013]
Der Ausbau des Freigeländes erfolgt schrittweise und wird durch weitere Forschungen begleitet.
Das Büro des Parks und die Besucherinformation befinden sich im Neuen Schloss Freyenstein in der Marktstraße 48. Hier werden Funde aus den Grabungen auf der Altstadt präsentiert, der Besucher erhält Informationen zur Geschichte Freyensteins und zu den Zeitschätzen Prignitz. Das Schloss ist der Ausgangspunkt für alle Führungen . Hier können Sie die Tickets und den Audioguide für die Besichtigung des Archäologischen Parks und des Alten Schlosses erwerben sowie in unserem kleinen Museumsshop stöbern.
Im ehemaligen Schulgebäude Altstadt 11 kann die aktuelle Ausstellung " Ackern - Flößen - Jagen: Nahrungserwerb in vorindustrieller Zeit" zu den Öffnungszeiten des Archäologischen Parks besichtigt werden.
Der geschichtsträchtige Ort Freyenstein möchte eine Brücke schlagen zwischen touristischen Zielen in der Prignitz und in der Mecklenburgischen Seenlandschaft.
Kostenfreie Parkmöglichkeiten finden Sie auf dem Marktplatz von Freyenstein in unmittelbarer Nähe des Neuen Schlosses.
Gerne erstellen wir für Sie Angebote für Schulklassen und Reisegruppen sowie individuelle Besichtigungsprogramme !
Fahrpläne:
Fahrpläne des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg und der Ostprignitz-Ruppiner Personenverkehrsgesellschaft mbH
unter:
Sind Sie neugierig geworden? - Hier können Sie schon einige Highlights unseres Parks besichtigen:
Der digitale Rundgang wurde durch eine Zuwendung aus Mitteln der Beauftragten für Kultur und Medien der Bundesrepublik Deutschland möglich und wurde im Rahmen des Projekts " Soforthilfeprogramm Heimatmuseen 2021" mit Unterstützung des Deutschen Verbandes für Archäologie realisiert.
Gestaltung des Digitalen Rundgangs: Fotografenherz Nico Dalchow, Wittenberge
Das Stadttor als begehbare Aussichtsplattform
Aktuelle Meldungen
Wittstocker Polthier-Schüler auf Zeitreise ins das Mittelalter
(09.08.2019)Im Rahmen ihrer Kennenlern-Woche führten die Schüler einer 7.Klasse der Wittstocker Dr. Wilhem-Polthier-Oberschule einen Unterrichtstag am außerschulischen Lernort Archäologischer Park Freyenstein durch, bei dem sie eine Zeitreise ins Mittelalter durchführten.
Neue Verkehrsverbindung: Die Entdecker-Linie
(27.04.2017)Noch vor der Landesgartenschau 2019 in Wittstock/Dosse können die Besucher mit der Entdecker-Linie die Sehenswürdigkeiten in Wittstock sowie die touristischen Highlights in Freyenstein, Meyenburg und Plau am See erkunden.
Die Ostprignitz-Ruppiner Personenverkehrsgesellschaft mbH, die Verkehrsgesellschaft Ludwigslust-Parchim mbH und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg bieten bis zum 30.09.2017 von Montag bis Samstag 4x täglich eine Entdecker-Linie zwischen Plau am See und Wittstock und zurück an.
Die Fahrpläne und weitere Informationen sind in den Touuristinformationen in Wittstock/Dosse, in Plau am See sowie im Archäologischen Park in Freyenstein und im Modemuseum Meyenburg erhältlich.
MdB Dr. K.Tackmann im Archäologischen Park
(06.08.2015)Frau Dr. Kirsten Tackmann, MdB besucht in regelmäßigen Abständen u.a. auch die touristischen Attraktionen im Wittstocker Ortsteil Freyenstein. Am 06.08.2015 besichtigte sie gemeinsam mit Mitarbeitern den Archäologischen Park und war beeindruckt von den Fortschritten des Freilichtmuseums.
Wittstocker Hort- Kinder im Archäologischen Park
(05.08.2015)Für die Kinder des Hortes der Waldring Schule in Wittstock gab es am 05.08.2015 eine Zeitreise in das Mittelalter. Im Rahmen der Ferienbetreuung lernten sie an einem Tag im Archäologischen Park in Freyenstein viel über das Leben im Mittelalter. In Kostümen erkundeten sie die alte Stadt, liefen auf einer Pflasterstraße, erkletterten das Stadttor, kochten mittelalterliche Gerichte am offenen Feuer und im Backofen. Mit Unterstützung der Wittstocker Beschäftigungs- und Qialifizierungsgesellschaft erfuhren sie Wissenswertes über altes Handwerk und erprobten sich im Filzen und Bändchenweben.
Meyenburger Schüler im Archäologischen Park Freyenstein
(07.06.2012)Meyenburger Schüler besuchten Freyenstein
Bei einem zweitägigen Besuch lernten 21 Schüler der Grundschule Meyenburg mit ihren Lehrern und Erziehern den Nachbarort Freyenstein kennen. Gesundes Essen in der KITA Spatzennest in Freyenstein, viel Wissenswertes über Kneipp-Anwendungen bildeten einen Teil des Programms.Lesen und Literatur nahmen dann den Nachmittag ein. In der Burg Freyenstein hörten die Kinder Märchen.Bei einer Lesenacht in der Schlossbibliothek Freyenstein lernten die Kinder viel Wissenswertes über das Mittelalter und wanderten zu nächtlicher Stunde durch den Archäologischen Park . Am zweiten Tag in Freyenstein erkundeten die Kinder den Burgbereich im Archäologischen Park, besuchten das Tiergehege und den Hirschhof Hildebrandt und beendeten mit einer Kremserfahrt ihren Ausflug. Weitere Schulklassen sind bereits für Lesenächte und thematische Veranstaltungen im APF angemeldet.
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