Heinz Hesdörffer
Porträtfoto von Heinz Hesdörffer, Urheberrecht Benjamin Knabe
Heinz Hesdörffer, geb. 1923 in Bad Kreuznach, hat im Winter 1945/46 in Brüssel seine Existenz als verfolgter Jude niedergeschrieben. Die Niederschrift beginnt mit den Erfahrungen der Ausgrenzung in seiner Heimat, es folgen die Schilderungen der schwierigen und dramatisch verlaufenden Zeit des Exils in Holland. Minutiös und anschaulich erzählt der Autor über Geschehen und Alltag in den verschiedensten Stationen der Deportation: Westerbork, Theresienstadt, Auschwitz-Birkenau, Schwarzheide, Sachsenhausen-Oranienburg. Er überlebt den Todesmarsch des KZs Sachsenhausen, ab dem 21. April bis zur Befreiung durch russische Truppen am 2. Mai 1945 in Grabow/Belower Wald, seine Mutter und sein Bruder jedoch wurden von den Nazis ermordet.
Heinz Hesdörffer emigrierte 1947 nach Südafrika, kehrte 2009 aber nach Frankfurt am Main zurück. Im hohen Alter engagierte er sich als Zeitzeuge und erhielt 2018 das Bundesverdienstkreuz am Bande, als Auszeichnung für sein Lebenswerk.
Am 3. Mai 2019 verstarb Heinz Hensdörffer.